31.12.2015 Eine andere Welt ist möglich

31.12.2015 

Eine andere Welt ist möglich – Botschaft zum Jahresende 2015

Ende 2015 sind 50 Flüchtlinge nach Stetten gekommen. Sie sind aus ihrer Heimat geflohen, vor Krieg, Hunger und Entrechtung. Sie sind geflohen, weil sie im eigenen Land nicht satt werden, weil ihnen in ihrem eigenen Land der Zugang zu Gesundheit, Bildung und einem würdevollen Leben verwehrt wird. Täglich verhungern auf der Welt 30.000 Kinder, während wir Ernten im Meer versenken, um den Getreidepreis stabil zu halten.

Deshalb sind wir für die Situation in den Heimatländern der Flüchtlinge mit-verantwortlich. Mit unserem Lebensstil zerstören wir die Grundlagen eines zukünftigen Lebens für alle Menschen auf der Erde.

Die Bundesregierung führt Kriege auf der ganzen Welt, angeblich um unsere Freiheit zu verteidigen und den Terror zu bekämpfen. Dabei geht es in Wirklichkeit fast immer um die Erhaltung unseres Wohlstandes, um Profite und um den Zugang zu Ressourcen, die als „Schmieröl“ für unsere Art des Wirtschaftens dienen.

Wir scheinen uns daran gewöhnt zu haben, dass die Bundeswehr auf der ganzen Welt im Einsatz ist. Denn so geräuschlos wie jetzt gerade ist Deutschland noch nie in einen Krieg geglitten. Aber wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass wir Teil einer zerstörerischen und menschenverachtenden Kriegsmaschinerie sind. Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass es normal ist, in den Krieg zu ziehen, dass es normal ist, mit Waffen zu handeln, dass es normal ist, ohne langes Gerede JA zum Krieg zu sagen.

Unser Wohlstand ist auf Unrecht aufgebaut. Wir wissen, dass wir die Erde zerstören. Wir können nicht mehr ignorieren, dass andere arm sind, weil wir reich sind.

Deshalb ist es wichtig, dass wir aufstehen, dass wir NEIN sagen zu Unrecht und Gewalt, zu Ausbeutung und Unterdrückung. Wir dürfen uns nie daran gewöhnen, dass der Satz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ zu einer leeren Floskel verkommt.

Es ist wichtig, dass wir aktiv werden, bei der Unterstützung der Flüchtlinge, in Eine-Welt-Initiativen, für die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen Boden, Luft und Wasser, gegen den Abbau unserer demokratischen Rechte, gegen unsinnige Großprojekte. Jeder und jede an seinem/ihrem Platz. Mit Menschen, die Herz und Verstand besitzen, die mit Phantasie und Solidarität für Gerechtigkeit und Frieden eintreten. Jede einzelne Aktivität schafft die Grundlage für eine bessere Welt und gewährleistet die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder. Überall auf der Welt.

Margret Aichele, Gert Aldinger, Eva Allmendinger, Trude Berlin, Bärbel Beurer, Heinz Böttcher, Doris Bühler, Michael Becker, Elke + Klaus Deuschle, Bettina Futschik, Steffen Götz, Irmela Grämkow, Americo Jorge, Jürgen Horan, Frieder Höß, Helmut Kägi, Wolfgang Kellner, Ebbe Kögel, Matthias Kramer, Evy Kunze, Mirjam Kugler, Heidi Lindstedt, Karin Laipple, Christine + Uli Maier, Domenico Murrone, Renate Of, Ralph Rieck, Hanspeter Ruff, Helga Schnurrbusch, Karin Steller, Andreas Stiene, Raimund Thum, Margret Thumm-Jorge, Margit + Hans Voss, Horst Wilhelm, Jürgen Wolfer

Diese etwas andere Botschaft zum Jahreswechsel wurde von den o.a. Personen im Mitteilungsblatt der Gemeinde Kernen Nr. 52-2015 als Anzeige veröffentlicht.