Bericht über den Vortrag von Prof. Christoph Butterwegge am 10. Oktober 2024 im Sommersaal von Schloss Stetten: „Reichtum umverteilen“

30 ZuhörInnen waren am Abend in den Sommersaal des Schlosses gekommen, zum Vortrag von Christoph Butterwegge, den die Allmende zusammen mit den AnStiftern Stuttgart organisiert hatte. Davor hatte er schon am Nachmittag bei der Armutskonferenz der hiesigen Wohlfahrtsverbände, Diakonie und Kirchen in Waiblingen gesprochen.
Als Zusammenfassung dieser Vorträge zitieren wir aus der Einleitung des bei 2024 bei Papyrossa erschienenen Buches „Umverteilung des Reichtums“
Darin heißt es: „Armut dringt seit geraumer Zeit bis in die Mitte unserer Gesellschaft vor, während sich der Reichtum immer stärker bei wenigen (Unternehmer-) Familien konzentriert. Weshalb geschieht das und wie lässt sich es ändern?
Aufgrund der bestehenden [kapitalistischen] Wirtschaftsstrukturen werden die Reichen immer reicher und die Armen immer zahlreicher. Tagtälich findet Umverteilung statt – allerdings nicht von Oben (den viel Besitzenden) nach Unten (den hart Arbeitenden), sondern von Unten nach Oben: Unternehmensprofite, Veräußerungs- und Kursgewinne der Aktionäre, Dividenden, Zinsen sowie Miet- und Pachterlöse von Immobilienkonzernen fließen überwiegend in die Taschen materiell Bessergestellter, sind aber normalerweise von Menschen erarbeitet worden, die erheblich weniger Geld haben, oft nicht einmal genug, um in Würde leben zu können. Deshalb muss Umverteilung künftig in die entgegengesetzte Richtung stattfinden – als Rückverteilung des Reichtums von Oben nach Unten, also zu denjenigen Menschen, die ihn geschaffen und nicht geerbt haben.
Es gibt drei Ursachenbündel für die oben beschriebene Entwicklung: die Deregulierung des Arbeitsmarktes (Einführung von Hartz IV durch Rot-Grün), die Demontage des Sozialstaates (ebenfalls Rot-Grün, fortgesetzt von CDU und jetzt der Ampel) und die Deformation des Steuersystems (ebenfalls Rot-Grün, fortgeseztt von der CDU und jetzt der Ampel).“ Das alles verstärkt durch Corona und durch eine „Kanonen statt Butter“-Politik.
Mit der wachsenden Ungleichheit führt zu gesellschaftlichem Zerfall, einem Verlust an Solidarität und einer Zunahme von kollektivem Misstrauen. Es bedarf wieder größerer Gleichheit, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu bewahren, die Krisen der Gegenwart zu meistern und auch künftig die Grundlagen für ein demokratisches Gemeinwesen zu garantieren.
Durch eine progressive Steuer- und Abgabenpolitik sowie eine materielle Notlagen ausgleichende Sozialpolitik des Staates lassen sich hohe Einkommen und Vermögen mit dem Ziel abschöpfen, den privaten (Über-)Reichtum zu begrenzen, Armut zu beseitigen und so mehr Gleichheit zu schaffen.
Mehr dazu im Buch.

Buchumschlag „Umverteilung des Reichtums“,
Foto Papyrossa Verlag

Flugblatt Armutskonferenz Waiblingen