Das Stettener Freibad im Fernsehen + in der Ausstellung „FREI Schwimmen“ im Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart
Das Stuttgarter Haus der Geschichte zeigt zur Zeit die Ausstellung „FREI Schwimmen – gemeinsam?!“ über die wechselhafte Geschichte des Badens in den vergangenen zwei Jahrhunderten.
In der Ankündigung dazu heißt es: „Wer darf mitschwimmen? Und wer nicht? Was sorgt für Ärger unter den Badenden? Im Becken spiegelt sich die Gesellschaft. Unterschiedlichste Menschen mit verschiedenen Lebensstilen und Moralvorstellungen begegnen sich in öffentlichen Bädern – mal mehr und mal weniger harmonisch. Was heißt FREI SCHWIMMEN? Gemeinsam? Oder lieber doch getrennt?
Es gilt als demokratische Errungenschaft, dass alle gleichberechtigt in die Frei- und Hallenbäder dürfen. Schließlich badeten einst Arme und Reiche getrennt. Frauen und Männer ohnehin. In der NS-Zeit wurden die jüdische Bevölkerung und „Ausländer“ ausgeschlossen. Schon zuvor mussten Kriegsversehrte draußen bleiben. Deren Anblick galt als nicht zumutbar. Ebenso wenig wie der von Frauen, die nach vorherrschender Meinung nicht genug Textilien am Leib trugen.
Inzwischen werden Freiheit und Freizügigkeit wieder heiß diskutiert. Benötigen Frauen oder behinderte Menschen einen „geschützten Raum“? Nützt oder schadet Oben-ohne-Baden dem Feminismus? Ist das Verhüllen rückständig oder fortschrittlich?
Ob Fürsten- oder Armenbad, Damen- oder Herrenbad, Volks- oder Familienbad: Die Ausstellung zeigt, wer dort willkommen war und wer nicht, welche Bekleidung getragen werden musste – und was bis heute jedes Schwimmbad über seine Zeit, die Menschen und ihre Gesellschaft verrät.“
In dieser Ausstellung ist auch das Stettener Freibad prominent vertreten: mit Ausschnitten aus dem Film von Thomas Bitzer-Prill über die Entstehung des Bädlesvereins und den Umbau des Freibades vor 20 Jahren. Und durch ein Interview mit Mohamed Alakech, der 2015 als achtjähriges Flüchtlingskind aus Syrien nach Stetten kam und hier im Laufe des Sommers das Schwimmen lernte.
Auch der SWR hat in SWR Aktuell und SWR Kultur über die Ausstellung und über Stetten berichtet. Unter den folgenden Links können beide Beiträge in der Mediathek angeschaut werden:
SWR Aktuell vom 13.12.2024, 21:45 Uhr, Minute 11:30 bis 14:15: https://www.ardmediathek.de/video/swr-aktuell-baden-wuerttemberg/sendung-21-45-uhr-vom-13-12-2024/swr-bw/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIxNjEzMTQ
SWR Kultur, 19.01.2025, 17:30 Uhr: https://www.ardmediathek.de/video/swr-kultur/swr-kultur-vom-19-01-2025/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIxNzc1MTE
Die Ausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Konrad-Adenauer-Straße 16 in Stuttgart dauert bis zum 14.9.2025 und hat folgende Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag sowie an Feiertagen 10 bis 18 Uhr
Donnerstag 10 – 21 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt: Erwachsene 6 Euro, ermäßigt 3 Euro
Am 16. Februar 2025 um 14.30 Uhr gibt es eine öffentliche Führung mit Ausstellungsmacher Sebastian Dörfler und dem ehemaligen Stettener Bademeister Ebbe Kögel mit dem Titel „Bademeister in der ‚Integrationsmaschine‘“
Ebbe Kögel war viele Jahre als Bademeister tätig, etwa im Inselbad Untertürkheim und vor allem im Stettener Freibad. Im Gespräch mit Sebastian Dörfler berichtet er von seinen Erlebnissen und seinen Erfahrungen vom Freibad als gesellschaftlichem Ort und als „Integrationsmaschine“. Unter anderem für den syrischen Flüchtlingsjungen Mohamed, der im „Bädle“ das Schwimmen lernte. (Siehe obigen Fernsehbeitrag in SWR Aktuell vom 19.1.2025).
Kosten: 5 Euro zzgl. Eintritt
Weitere Infos: www.frei-schwimmen.net

