Dienstag, 22. April 2025, 19 Uhr, Glockenkelter, Hindenburgstr. 43, Stetten. Vortrag Ebbe Kögel: „Das Kriegsende in Stetten im Remstal vor 80 Jahren“
Vor 80 Jahren, am 21. April 1945, marschierte die 100. Infanteriedivision der US-Armee, die sog. „Century Division“, von Endersbach und von Rommelshausen her kommend, in Stetten ein. Dies war das Ende der NS-Diktatur für das Remstaldorf, die Kapitulation der Wehrmacht folgte am 8. Mai 1945.
Die meisten Einheimischen erinnern sich an den 21. April als „Zusammenbruch“ nach nur 12 Jahren des vielbeschworenen „Tausendjährigen Reiches“. In den Tagen davor waren noch rasch belastende NS-Dokumente und Reliquien vergraben oder im örtlichen Backhäusle verbrannt worden. Familien mit KonfirmandInnen waren darum besorgt, die für die Feier gebackenen Kuchen vor den hungrigen GIs in Sicherheit zu bringen.
Für andere war der 21. April der Tag der Befreiung. Wie für das jüdische Ehepaar Max und Ines Krakauer, die jahrelang mit falschen Papieren als „Unterseeboote“ gelebt und bei der Stettener Pfarrersfrau Hildegard Spieth ihre letzte Überlebensstation gefunden hatten.
Es war auch eine Befreiung für die französischen Kriegsgefangenen und die zahlreichen „FremdarbeiterInnen“ vor allem aus Osteuropa, die im Krankenhaus im Schloss, in der Land-wirtschaft und in Privathaushalten Zwangsarbeit leisten mussten.
Der Einmarsch forderte noch mindestens drei Todesopfer, Wehrmachtssoldaten, die auf dem Kleinen Feldle von der US-Armee erschossen wurden.
Und was passierte mit all den Nazis, die vorher das dörfliche Leben bestimmt hatten?
In einem Vortrag mit Fotos, Dokumenten und Filminterviews mit ZeitzeugInnen erinnert der Stettener Heimatforscher Ebbe Kögel an die damalige Zeit.
Eintritt frei
Eine Veranstaltung der Allmende Stetten mit der David-Pfeffer-Geschichtswerkstatt



