Dienstag, 22. November 2022, 19:30 Uhr, Glockenkelter Stetten. Stuttgart 21 – der Film: Das Trojanische Pferd. In Anwesenheit des Regisseurs Klaus Gietinger

Das „größte Infrastrukturprojekt“ Europas entwickelt sich nicht nur zum teuersten, sondern auch zum gefährlichsten Bahnhof aller Zeiten. Waren zu Beginn wenige Kilometer Tunnel und wenige Milliarden D-Mark geplant, läuft jetzt alles konsequent aus dem Ruder. Immer mehr klimaschädliche und hochgefährliche Tunnel (insgesamt dann 100 km unter Stuttgart) sollen das Projekt retten und verschlimmbessern es jedes Jahr weiter.

Dabei wird immer deutlicher: die KritikerInnen hatten in allem Recht. Der Bahnhof ist viel zu klein, brandgefährlich, extrem klimaschädlich, völlig untauglich für den Deutschlandtakt und führt zu mehr Autoverkehr.

Doch beharrlich halten die Regierenden in Baden-Württemberg, Grüne, CDU und die Opposition, sowie die Bundesregierung, die Bahnführung und andere Tunnelbohrer an der Fahrt in die Katastrophe fest.

Die folgende Passage (in rot) wurde vom Bürgermeister von Kernen unter der Rubrik von Kernen21 (einem Mitveranstalter) zur Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der Gemeinde Kernen nicht zugelassen:
“Es wird eine „Fahrt ins Desaster“, wie der (jetzige) grüne Verkehrsminister Winfried Hermann einstmals sagte, als er noch gegen das Projekt war. Seit er in der Regierung ist, hat er sich um 180 Grad gedreht.
Ebenso konsequent, wie das Projekt scheitern wird, zeigt der abendfüllende Dokumentarfilm, wie Immobilienspekulation, Betonmafia, Bahnchefs aus der Auto- und Flugzeugindustrie und weltweit führende Tunnelbohrer plus Kettensäger den bisher pünktlichsten Bahnhof Deutschlands (nämlich den aktuellen Kopfbahnhof) für teuerstes Geld ruinieren, unter der Erde einsperren, schieflegen und letztlich begraben wollen.
Während im Vorfeld des baden-württembergischen Volksabstimmung am 27. November 2011 hoch und heilig (und wider besseres Wissen) versprochen wurde, dass die Kosten bei maximal 4,5 Mrd Euro lägen, sind wir inzwischen bei 10 Mrd. angekommen. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Wegen der (jetzt zugegebenen) fahrplantechnischen Unzulänglichkeiten von S21 sollen zu den inzwischen gebohrten 60 km Tunnel weitere 50 km dazugebaut werden. Eine klimatische Todsünde, wegen des massenhaft verwendeten Stahlbetons. Und eine Todesfalle, wenn in den Tunneln mal ein ICE brennen sollte. Der Brandschutz soll erst überprüft werden, wenn die Züge fahren.
Ebenso konsequent, wie das Projekt scheitern wird, zeigt der abendfüllende Dokumentarfilm, wie Immobilienspekulation, Betonmafia, Bahnchefs aus der Auto- und Flugzeugindustrie und weltweit führende Tunnelbohrer plus Kettensäger den pünktlichsten Bahnhof Deutschlands für teuerstes Geld ruinieren, unter der Erde einsperren, schieflegen und letztlich begraben wollen.

Das Projekt ist ein Trojanisches Pferd, weil es trotz der Proteste und der Argumente dagegen eine Tunnelmanie für weitere milliardenteure Bahnprojekte ausgelöst hat. Doch der Film zeigt auch: es gibt noch Alternativen und Ausstiegsmöglichkeiten.
Es wirken u.a. mit: Hagen von Ortloff (Eisenbahnexperte aus Rommelshausen) und zahlreiche Persönlichkeiten, die auch schon in Kernen zu Gast waren: Winfried Wolf, Steffen Siegel, Tom Adler, Nisha Toussaint Teachout und Dieter Reicherter. Sowie die Klimaaktivistin (Fridays for Future) Judith Scheytt aus Beutelsbach.
Weitere Infos unter www.klimabahn-film.de

Der Regisseur Klaus Gietinger, Jahrgang 1955, stammt aus Lindenberg im Allgäu und wurde vor Jahrzehnten mit der Westallgäuer Filmproduktion und seinem Film „Daheim sterben die Leut“ bekannt. Seither hat er zahlreiche Filme (u.a. „Tatort“) realisiert. Er war im November 2012 bei den „Provinziellen Lebenswegen“ der Allmende zu Gast und wird zur Filmvorführung anwesend sein.

Eine gemeinsame Veranstaltung von Allmende Stetten, K21 und Kommunalem Kino Kernen.

Eintritt: 6 Euro