Zensur im Mitteilungsblatt Kernen für Bericht über Anti-Kriegs-Kundgebung “Die Waffen nieder” am Freitag, 24. Februar 2023, 16 Uhr, St. Pierre Platz Stetten (vor Ev. Kirche)

110 Menschen kamen am Freitag, 24.2. zu unserer gemeinsam mit der Friedensinitiative Waiblingen veranstalteten Anti-Kriegs-Kundgebung auf dem St. Pierre Platz in Stetten.
Unser Bericht über die Veranstaltung wurde im Mitteilungsblatt der Gemeinde Kernen leider zensiert. Mit der Begründung, “dass im Vereinsteil keine politischen Äußerungen zulässig sind”.
Die zensierten Passagen sind kursiv gesetzt:

Allmende Stetten für Mitteilungsblatt Kernen, KW 09-2023 vom 1.3.2023

Rückblick Anti-Kriegs-Kundgebung
Über 100 Menschen kamen am Fr., 24.2. zu unserer Anti-Kriegs-Kundgebung. In einem WKZ-Bericht vom 25.2. heißt es u.a.: “Dieter Reicherter, Richter im Ruhestand, sagte: ‘Wir ächten den Krieg, egal, wer ihn mit welcher Begründung begonnen hat’. Dies sei ein verbrecherischer Angriffskrieg Russlands, aber ‘wir dürfen auch das Leid der Angreifer nicht vergessen’; russische Soldaten ‚sterben genauso sinnlos in diesem Krieg‘“.
Heribert Prantl, Kolumnist der Süddeutschen Zeitung, der in den Reden am Freitag ebenfalls zitiert wurde, schreibt in der SZ: „Wie könnte Mediation und Vermittlung im Ukraine-Krieg aussehen? Es ist Fastenzeit, Vorbereitung auf das Fest des Friedens und der Auferstehung. Der Frieden liegt nicht als Geschenk im Osternest. Man muss ihn entwickeln, ihn erarbeiten. Selbst das Reden gegen Wände kann ein Gespräch eröffnen. Der Krieg bringt den Frieden nicht, auch demjenigen nicht, der ihn gewinnt. Siegen? Verlieren? Frieden ist das Einzige, was es zu gewinnen gibt – so hat es Heinrich Böll gesagt. Und ich wünsche mir, dass wir, wenn wir über den richtigen Weg zum Frieden ringen, nicht rhetorisch Krieg miteinander führen.
Der Frieden in der Ukraine ist ein noch ungelegtes Ei. Solange das so ist, kann man aber schon mal das Nest dafür bauen, man kann die Materialien dafür sammeln und darüber verhandeln, wie man verhandeln könnte, man kann darüber reden, wie man miteinander reden könnte. Das wünsche ich mir. Man kann Verhandlungsbereitschaft auch herbeiverhandeln. Das ist erfolgversprechender als der Plan, Frieden herbeizubomben.“ Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Friedens-Aufruf
Wir unterstützen den Friedens-Aufruf von Sahra Wagenknecht + Alice Schwarzer. Sie können nach wie vor unterschreiben auf www.change.org/p/manifest-für-frieden. 700.000 Menschen haben schon unterschrieben.