Donnerstag, 04. Mai 2023, 18:30 Uhr, Glockenkelter, Hindenburgstr. 43, Stetten. Anton Model: Weg und Schicksal eines ukrainischen Zwangsarbeiterkindes

Am 5. Januar 1944 wird in der katholischen Pfarrei Markdorf ein Junge auf den Namen Anton Sylvester getauft.

Seine Mutter Warga Taran wurde im Juni 1942, als sie 14 Jahre alt war, von den Nazi-Besatzern aus ihrem Wohnort Woronowka in der Ukraine zur Zwangsarbeit auf einen Bauernhof am Bodensee verschleppt. Sie bekommt ein Kind von dem Bauern, dessen Hof sie bewirtschaften musste. Nach ihrer Befreiung im April 1945 wird die Mutter zwangsweise in die Sowjetunion zurückgeführt und muss ihr Kind zurücklassen. Anton wird von der badischen Familie Model adoptiert, Obst- und Weinbauern in Hagnau.

Nach jahrelanger Suche gelingt es ihm schließlich, mit Hilfe eines polnischen Saison-arbeiters, seine leibliche Mutter ausfindig zu machen, 1993 kann er sie schließlich besuchen und in die Arme nehmen.

Zusammen mit dem Verein „Geraubte Kinder“ setzt er sich seither für Anerkennung seines Schicksals ein und für eine Entschädigung durch den deutschen Staat.

Der Vortrag von Anton Model über sein Schicksal wird gemeinsam von der Rumold-Realschule, der IG Erinnerungsort Zwangsarbeit und der Allmende Stetten organisiert und ist besonders auch für Jugendliche geeignet. Eintritt für Erwachsene: 6 €, Jugendliche und SchülerInnen frei.

Mit freundlicher Unterstützung der Bürgerstiftung Kernen.