Freitag, 15. Dezember 2023, 19:30 Uhr, Glockenkelter, Obergaß 43 (Hindenburgstr.), Stetten im Remstal. Film “Vergiß Meyn nicht”

2012 besetzen Klima-AktivistInnen den Hambacher Wald, zwischen Köln und Aachen gelegen, als Protest gegen die dort geplante Rodung des wertvollen Baumbestandes für den Braunkohle-Tagebau der RWE.

Angetrieben von einer Faszination für Aktivismus und dem Glauben an eine bessere Gemeinschaft begibt sich der junge Filmstudent Steffen Meyn 2016 in den „Hambi“, wie er von seinen BesetzerInnen liebevoll genannt wird. Rasch findet er durch seine offene, herzliche Art Anschluss in ihren Baumhäusern. Er begleitet zwei Jahre lang die Protestaktion als Journalist mit seiner 360° Kamera. Solidarisch, aber keineswegs unkritisch.

Die CDU/FDP Landesregierung unter Armin Laschet lässt im September 2018 durch ein Großaufgebot der Polizei die Baumhäuser aus vorgeschobenen Brandschutzgründen räumen. Meyn filmt die Aktionen der Polizei live aus den Wipfeln. Bis es zur Tragödie kommt: Er stürzt am siebten Tag der Räumung in die Tiefe und verstirbt noch vor Ort.
Seine FreundInnen Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl und Jens Mühlhoff haben aus Steffens hinterlassenen Aufnahmen einen außergewöhnlichen Dokumentarfilm geschaffen. Er liefert nie gesehene Bilder und unmittelbare Einblicke in eine Protestbewegung, die um ihre Haltung und um geeignete Mittel des Widerstandes gegen die Kohle-Mafia ringt. Wie weit kann und darf Aktivismus gehen? Wieso gefährden Menschen ihr Leben für politische Zwecke? Und wo trifft Utopie auf schmerzhafte Wirklichkeit? „Vergiss Meyn nicht“ stellt genau diese Fragen. Angesichts der gesellschaftlichen Auseinandersetzung um die Aktionen der „Klima-KleberInnen“ brennender denn je.
Eintritt: 6 Euro
Eine gemeinsame Veranstaltung der Allmende mit dem Kommunalen Kino

Filmplakat “Vergiss Meyn nicht”, Foto wfilm-Verleih
Steffen Meyn im Baumhaus im Hambacher Forst, Foto wfilm-Verleih
Hambi-BesetzerInnen vor einem Polizei-Panzer im Hambacher Forst, Foto wfilm-Verleih