Montag, 17. Juni 2024, 19.30 Uhr, Glockenkelter Stetten. Lesung mit Katja Diehl: „Mobilität für eine liebenswerte Welt – Wege aus der AUTOkratie“
Während die Mobilitätsexpertin und Bestseller-Autorin Katja Diehl in ihrem ersten Buch »Autokorrektur« Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen in Sachen Mobilität in den Fokus genommen hat, geht es ihr nun um die Hürden der Verkehrswende auf gesellschaftlicher und systemischer Ebene. Warum geschieht nichts? Warum verharren wir im Stillstand, obwohl das Wissen um eine zukunftsgerechte Mobilität uns allen zur Verfügung steht?
Welche Stellschrauben sind rostig – gesellschaftlich wie politisch? Welche Rolle spielen Industrie und Medien? Was hat die Wissenschaft zu sagen und welche rechtlichen Hindernisse gilt es zu überwinden? Katja Diehl spricht mit zahlreichen ExpertInnen, aber auch mit GestalterInnen, die die Transformation bereits voranbringen. So zeigt sie, wie aus den Visionen von Mobilität eine liebenswerte Welt werden kann.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Allmende mit K21 Kernen, C2C Kreislaufwirtschaft, BUND und Nachhaltiges Kernen. Mit freundlicher Unterstützung der Bürgerstiftung Kernen.
Im folgenden zwei interessante Auszüge aus dem Buch.
Im Vorwort schreibt Katja Diehl: „Mobilität heißt nicht nur, von A nach B zu kommen, sondern sie ist vielschichtig und mit vielen Vorrechten und Routinen verbunden. Wir alle wollen gute Menschen sein, verstärken aber dennoch in Deutschland den Trend, dass immer größere Pkw mit immer weniger Menschen an Bord immer weniger bewegt werden. Dafür reißen wir weiter brachial weltweit wertvolle Rohstoffe aus der Erde anderer, schiffen diese um die ganze Welt, damit vor unserer Haustüre – und vor allem vor den Villentüren Wohlhabender – immer neue Autos platziert werden können. Schauen Sie sich vor Ihrem inneren Auge mal ein deutsches Auto an. Wie sähe dies aus, wären ausschließlich deutsche Rohstoffe und Materialien verwendet worden. Da bleibt nicht viel, oder?“.
Im Kapitel ‚Über Freiheit‘ schreibt sie unter anderem: „Unser heutiges Verständnis von Mobilität ist zu sehr auf Menschen ausgerichtet, die ein Auto besitzen. Aber alle, die keinen Führerschein haben, z. B. Kinder, können nicht selbstbestimmt auf dieses Transportmittel zugreifen. In einem Alltag, in dem aber alles nur mit dem Auto funktioniert, sind sie auf wohlwollende Dritte, zumeist die Eltern, angewiesen.
Der Verkehrsclub VCD hat in einer Untersuchung aufgezeigt, dass 1976 noch 90 Prozent der ErstklässlerInnen selbst zur Schule liefen. 2018, gut 40 Jahre später, wurden 43 Prozent mit dem Auto gebracht. Das heißt, wir nehmen Kindern die Freiheit, aktiv und selbstständig unterwegs zu sein. Aus Angst, dass sie unter Autoräder kommen, weil es davon immer mehr gibt. Das ist ein absurder Kreislauf.“